Das Berufsportal der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau

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Das Berufsportal der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN)

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    Einen Spalt den Himmel öffnen

    EKHN/Klaus KunzFoto der Aufführung des "Sacred Concert" von Duke Ellington 2014.Aufführung des "Sacred Concert" von Duke Ellington 2014. Für einige ehemalige Jugendliche gehört auch als Erwachsene Chormusik zum Leben dazu.

    In diesem Jahr feiert die Evangelische Kirchengemeinde Alzey das 20jährige Bestehen der Kinder- und Jugendkantorei. Seit über 14 Jahren leite ich die vier Chorgruppen, in denen wöchentlich fast 100 Kinder und Jugendliche von 5 bis 19 Jahren singen – und alle kommen freiwillig! Das ist ein entscheidender Unterschied zum Musikunterricht in der Schule.

    Ich hätte es mir während meines Studiums nie vorstellen können, dass ich dieses Arbeitsfeld einmal so intensiv betreiben würde. Doch zu erleben, wie aus schüchternen „Chorspatzen“ selbstbewusste Jugendliche (und mittlerweile Erwachsene) werden, ist etwas Besonderes für mich und einer der Gründe, warum ich gerne Kirchenmusiker bin.

    Dazu gehört für mich aber noch mehr: In meiner Kirchengemeinde gibt es ein vertrauensvolles Miteinander von Kirchenvorstand, Pfarrerinnen, Pfarrern und Mitarbeitenden, zwei Kirchen mit schönen Orgeln und eine gute finanzielle Ausstattung meiner Stelle. Die musikalischen Gruppen sind leistungsfähig und motiviert. Ich kann meine Kreativität voll entfalten, und meine Arbeit wird geschätzt und anerkannt.

    Als Kirchenmusiker möchte ich durch meine Musik etwas von meinem Glauben vermitteln. Musik kann uns im Innersten anrühren. Wenn das gelingt, ist das ein Moment, in dem sich für mich ein kleiner Spalt zum Himmel auftut.

    Gerne Kirchenmusiker bin ich auch, weil wir jeden Sonntag Lieder singen und Worte sprechen, die schon viele Generationen vor uns durch ihr Leben begleitet haben – und das oft in Kirchen, die

    Jahrhunderte überdauert haben und immer wieder neu mit Leben erfüllt worden sind. Orgeln sind oft ein einzigartiges Zeugnis dieser Zeiten. Dass ich als nebenamtlicher Orgelsachverständiger mit an der Pflege der vielfältigen Orgellandschaft unserer Landeskirche arbeiten kann, ist eine Bereicherung meiner Arbeit, ebenso wie meine Tätigkeit im Landesverbandsrat des Kirchenmusikerverbandes der EKHN.

    Natürlich gibt es Tage, an denen ich mir einen „normalen“ Beruf wünsche, bei dem man nach acht Stunden nach Hause geht und dann den Kopf für andere Dinge frei hat. Meine Familie kommt oft zu kurz – aber sie (er-)trägt das, und dafür bin ich dankbar.

    Deshalb: Ich bin gerne Kirchenmusiker. Und wenn ich durch die Stadt gehe und mir ein Kind über den Platz hinweg zuwinkt und im typischen Alzeyer Dialekt ruft: „Hallo, Herr Mülläää!“, dann freue ich mich auf den nächsten Donnerstag – da ist nämlich Kinderchorprobe!

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