Das Berufsportal der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau

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Das Berufsportal der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN)

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    Werben - Vernetzen - Teamarbeit

    EKHN/Peter BongardLudwigLudwig

    Dr. Ludwig, Sie haben Ihr neues Amt nach gut 10 Jahren im Pfarramt in Nord-Nassau, in der Kirchengemeinde Obereisenhausen angetreten.

    Für mich gehört der Pfarrberuf zu den schönsten Berufen, weil er mitten ins Leben und über die Grenzen des Lebens führt, bei der seelsorgerlichen Begleitung, bei Taufen, Trauungen und Beerdigungen und bei den vielen Alltagsbegegnungen mit unterschiedlichsten Menschen.

    Was ist für Sie der größte Reiz und was die größte Herausforderung in Ihrer neuen Position?

    Werben – Allerdings stellt die Suche nach theologischem und gemeindepädagogischem Nachwuchs derzeit eine der größeren Herausforderungen dar.
    Wir suchen Menschen, die nicht nur dazu bereit sind, Menschen Räume für religiöse Erfahrungen zu öffnen, sondern auch evangelische Positionen klar darstellen zu können. Das gilt sowohl für das Pfarramt wie auch für den gemeindepädagogischen Dienst.
    Vernetzen - Gleichzeitig reizt es mich, die unterschiedlichen Arbeitsfelder in der Kirche enger zu vernetzen. Pfarrerinnen und Pfarrer, Gemeindepädagoginnen und Gemeindepädagogen sowie Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker müssten in ihrem Zusammenhalt und der gemeinsamen Verantwortung für den Dienst der Kirche gestärkt werden.
    Teamarbeit - Ich denke, das Miteinander und die Arbeit im Team wird die Zukunft der Kirchengemeinden sein.

    Nach 100 Tagen hat man einen ersten Überblick über die vielfältigen Aufgaben, gibt es schon einen Schwerpunkt, der in den nächsten Monaten Ihre besondere Aufmerksamkeit bekommen wird?

    Neu war für mich die Fülle an Sitzungen und Gremienterminen, die oft den Arbeitsablauf strukturieren. Aber der Wechsel mit den Begegnungen mit Studierenden, Experten und Fachfrauen, hat schnell zwei Schwerpunkte erkennen lassen:
    Die Vorbereitung der Umsetzung des Einstellungsverfahrens für Pfarramtskandidat/-innen und des Aufbaus der Studienbegleitung sowie die Umsetzung des neuen Gemeindepädagogengesetzes und der Studienzeitverordnung für den Gemeindepädagogischen Dienst.
    Ich freue mich darauf, hier mitzuwirken und junge Menschen sowie schon langjährig tätige Menschen zu begleiten.

    Der Wechsel aus dem Gemeindedienst in ein Personalreferat ist sicherlich eine große Veränderung, nicht nur durch den Titel Oberkirchenrat. Was haben Sie aus Ihrem Pfarrdienst mit in Ihre neue Tätigkeit genommen?

    Da ist ein Gefühl für die vielen Herausforderungen in einer Kirchengemeinde und ich hoffe, dass diese Erinnerungen noch lange erhalten bleiben, damit meine jetzige Arbeit mit den Gemeinden verbunden bleibt. Da ist die Lust an kirchentheoretischen Fragen. Es freut mich sehr, diese Fragestellungen, die mich auch im Gemeindepfarramt begleitet haben, jetzt mitgestalten zu können.
    Wehmut, nach den kurzen Wegen zu unterschiedlichen Räumen. Ich hatte das große Glück, dass ich als Pfarrer in Obereisenhausen ein Ensemble von Pfarrhaus, Gemeindehaus und Kirche nutzen konnte. Manchmal, wenn Menschen zu mir kamen, konnte ich entscheiden, wo ich das Gespräch mit Ihnen führe. Ob in meinem familiär anmutenden Arbeitszimmer, in einem eher öffentlichen Raum im Gemeindehaus oder in der seelsorgerlichen Atmosphäre der Kirche. Aber auch die konkrete Arbeit mit Kindern in der „Kita“ oder den Konfirmanden.

    Wo liegt Ihr eigener Schwerpunkt oder was treibt Sie in Ihrer Arbeit an?

    Ich glaube unsere Gesellschaft braucht Menschen, die sich nicht nur fachlich in religiösen Fragen auskennen. Wir brauchen Menschen, die bei den Fragen `was im Leben trägt´ und wie die Menschen unterschiedlicher Auffassungen und unterschiedlicher Vorstellungen friedlich miteinander leben können, ihre Sicht aus christlicher Perspektive einbringen und als Gesprächspartner zur Verfügung stehen.
    Für mich ist die Aufgabe von Theologie, die Welt zu deuten. Kirche ist ein guter Ort diese Deutungen ins Gespräch zu bringen. Mein Anliegen ist es, diese Deutungsrelevanz der Theologie zu stärken.

    Woran würden Sie ihren Erfolg in fünf Jahren gerne messen?

    Das Arbeiten auf Augenhöhe ist mir ein wichtiges Anliegen. Wenn es gelingt, mit den neuen Vorhaben diese Augenhöhe zwischen den einzelnen kirchlichen Diensten zu stärken.

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