Berufsbegleitender Masterstudiengang

Ein Weiterbildungsangebot für Akademiker*innen mit mindestens fünf Jahren Berufserfahrung, die sich neu orientieren wollen
Nach einigen Berufsjahren stellen sich Menschen die Fragen: Macht es eigentlich für mich Sinn, was ich tue? Was ist mir wirklich wichtig? Welche Ziele möchte ich noch erreichen? Passt mein Arbeiten noch zu meinen Werten und Überzeugungen?
Selbstbestimmtes, sinnerfülltes Arbeiten gewinnt an Bedeutung. Dann ist ein berufsbegleitender Masterstudiengang Evangelisch-Theologische Studien vielleicht das Richtige. Hier erwerben, erweitern und vertiefen Sie theologische Kompetenzen. Sie können qualifiziert zu kirchlichen und gesellschaftlichen Themen theologisch Stellung beziehen und Auskunft geben.
Mittlerweile bieten einige Fakultäten einen berufsbegleitenden Weiterbildungsstudiengang im bereich Evangelische Theologie an. Alle drei Jahre startet ein Studiengang in Marburg (Master of Theology (M.Th.)), zu jedem Wintersemester kann man in den MainMaster (Berufsbegleitender Masterstudiengang "Evangelisch-Theologische Studien") der Goethe Universität Frankfurt und der Johannes Gutenberg Universität Mainz einsteigen oder in der Universität Greifswald, der Kirchlichen Hochschule Wuppertal/Bethel oder in Heidelberg den "Quereinstieg" wagen.
Diese drei Modelle sind für Interessierte aus der EKHN besonders gut erreichbar:
- Während das Marburger Modell auf gemeinsame Studienphasen an Wochenenden oder ganze Studienwochen setzt,
in Heidelberg (Masterstudiengang Theologische Studien) ganz „normal“ mit den Vollzeitstudierenden Theologie im Präsenzstudium gepaukt wird,
- bietet der MainMaster(Masterstudiengang "Evangelisch-Theologische Studien") eine Kombination aus beidem an. Teilweise werden Lehrveranstaltungen mit den Vollzeitstudierenden besucht und dann gibt es „Sondereinheiten“.
So kann man neben einem Job in drei Jahren einen Abschluss erreichen, der den Zugang zum Vikariat in der EKHN ermöglicht.
Wer kann sich für diesen Studiengang bewerben?
Der berufsbegleitende Weiterbildungsstudiengang richtet sich an Akademiker*innen, die sich weiterentwickeln und neu orientieren wollen. Ein abgeschlossenes Studium in einem nicht primär theologischen Fach und fünfjährige Berufserfahrung sind Voraussetzungen. Das heißt: Bewerben können sich alle, die bereits ein abgeschlossenes Studium haben und mindestens fünf Jahre Berufserfahrung (Erziehungszeiten gelten als Äquivalentszeiten) vorweisen können.
Das passt für Sie nicht so ganz, dann scheuen Sie sich nicht, uns anzusprechen. Wir schauen gemeinsam nach einer Lösung.
Und die Voraussetzungen?
An den meisten Studienorten gibt es für die Zulassung eine Bibelkundeprüfung und der Anfertigung eines thematischen Essays. Neben einigen Dokumenten über die vorherigen Studienabschlüsse sollten die Sprachen Hebräisch, Alt-Griechisch und Latein nachgewiesen werden. Oft besteht aber die Möglichkeit diese Sprachen bis zum Ende des 2. Semesters nachzuholen.
Materialien zur Vorbereitung auf die Zulassungsprüfungen gibt es Hinweise auf den Internetseiten der Fakultäten.
Wie ist das mit den Sprachen?
Der Studiengang „Evangelisch-Theologische Studien“ setzt in Frankfurt und Heidelberg geprüfte Sprachkenntnisse in Hebräisch (Hebraicum) und Griechisch (Griechischkenntnisprüfung) voraus. In Marburg sind diese Sprachkenntnisse Bestandteil des Studiums. Sofern diese Kenntnisse nicht bei Studienbeginn vorliegen, müssen sie studienbegleitend bis zum Abschluss des 2. Semesters erworben werden, da die Sprachen im Rahmen des Studiums angewandt und vertieft werden.
Grundsätzlich stehen zum Erwerb der Sprachen drei Optionen zur Verfügung: Semesterbegleitende Sprachkurse an einer für die Studierenden nahen Fakultät; Kompakt- bzw. Ferienkurse an einer nahen Fakultät; sowie Fernkursangebote der EKD (https://www.fernstudium-ekd.de/sprachen/). Die Studienberatung berät Sie gern über individuelle Optionen zum berufs- und studienbegleitenden Spracherwerb.
Was wird erwartet?
Die Bereitschaft sich auf evangelische Theologie und wissenschaftliches Arbeiten einzulassen, neben dem Beruf sich an den Präsenzzeiten zu beteiligen und zusätzlich ca. 20 Stunden pro Wochen für das Eigenstudium aufwenden zu können.
Welche Chancen ich nach erfolgreichem Masterabschluss?
Der Master of Theological Studies ermöglicht in der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau den Weg in das Vikariat (die praktische Ausbildungsphase) und danach in den Pfarrdienst. Es stehen aber auch andere Berufsfelder offen. In der Regel sind hier individuelle beratungen gefragt, um auch die vor dem Studium erworbenen Kompetenzen zu nutzen und bei Einsatzorten familiäre Erfordernisse zu berücksichtigen.
Begleitung im Studium
Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau begleitet Studierende der Weiterbildungsstudiengänge durch die Kirchliche Studienbegleitung (KSB). Dr. Simone Mantei und Dr. Jürgen Lehwalder geben Tipps und unterstützen bei allen Studienfragen. Seminarangebote der KSB können von allen Theologiestudierenden der EKHN genutzt werden. Hier geht es zur KSB.
Aufnahmeseminar
Nach dem Abschluss des berufsbegleitenden Masterstudiengangs können Sie das Vikariat in der EKHN beginnen. Dazu müssen Sie zuvor das Aufnahmeseminar erfolgreich durchlaufen. Empfohlen wird eine Teilnahme nach dem ersten Studienjahr. Wer das Aufnahmeseminar erfolgreich absolviert, hat die verbindliche Zusagen für das Vikariat nach bestandenem Masterabschluss.
Hat die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau Interesse an Masterabsolvent*innen?
„Pfarrer oder Pfarrerin zu werden, das hat mich schon lange bewegt, aber ich habe es mir in jüngeren Jahren einfach noch nicht zugetraut oder die Berufsperspektiven waren schlecht!“ So lautet häufig die Begründung, wenn Menschen gefragt werden, weshalb sie sich erst später für den Berufsbegleitender Masterstudiengang entscheiden. Wir freuen uns, wenn sie zu einem späteren Zeitpunkt einsteigen", sagt Dr. Rebecca Müller, ehemalige Referentin für Theologische Ausbildung und jetzt Professorin für Kybernetik am Theologischen Seminar in Herborn. „Wir haben bereits mehrjährige Erfahrungen mit Absolvent*innen dieses Studiengangs. Quereinsteiger*innen in den Pfarrberuf sind Menschen mit unterschiedlichsten Biografien, Kompetenzen, Interessen und Motivationen. Sie bringen viel Lebens- und Berufserfahrung mit und bereichern nicht nur die Ausbildungsdiskurse im Vikariat. Ihre Perspektiven und Einsichten beleben unsere Kirche.“
Kontakt und Beratung Vikariat und Pfarramt EKHN:
OKR Dr. Holger Ludwig
Tel.: 06151-405 378
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