
Für den 35-Jährigen ist es seine erste Pfarrstelle. Nach seiner Ordination als Pfarrer der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) im Jahr 2016 erhielt er einen Auftrag als Pfarrer im Ehrenamt in der St. Georgsgemeinde in Steinbach/Ts. und war bis Ende 2018 hauptberuflich als Wissenschaftlicher Referent für Anglikanismus und Weltökumene beim Konfessionskundlichen Institut in Bensheim tätig.
Den gebürtigen Hofheimer, der in Steinbach aufgewachsen ist, hatte es bereits nach dem Abitur ins Ausland gezogen. Ein Jahr lang engagagierte er sich im Rahmen seines Zivildienstes in der deutschsprachigen katholischen Gemeinde in Kapstadt. Auch das Studium verbrachte Daniel Lenski zeitweise im Ausland – er studierte zunächst Politikwissenschaften, Evangelische Theologie und Volkswirtschaftslehre im Magisterstudiengang sowohl in Leipzig als auch in Chile. Im Laufe seines Erststudiums wurde ihm klar, dass er Theologie im Vollstudium studieren wollte und während des Theologiestudiums wuchs in ihm der Wunsch, Pfarrer zu werden. Daher studierte er anschließend Evangelische Theologie an der Universität in München und der Lutherischen Theologischen Hochschule Oberursel. Nach seinem Examen schloss sich das Vikariat in der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) an, das er in den Kirchengemeinden Burg-Gräfenrode und Okarben in der Wetterau absolvierte. Zum Spezialvikariat zog es Daniel Lenski dann wiederum ins Ausland – dieses Mal in die USA, wo er im Büro des Lutherischen Weltbundes bei den Vereinten Nationen in New York tätig war. Im Anschluss folgte die Promotion zur Geschichte der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Chile an der Uni München.
Mit seiner Frau und seinem Anfang November geborenen Sohn wohnt er bereits in Falkenstein und war gleich angetan von der hiesigen Gastfreundschaft. „Wir sind so herzlich aufgenommen worden vom Kirchenvorstand und den Menschen hier. Sie haben uns sofort dabei geholfen, eine Wohnung für den Übergang zu finden, weil das Pfarrhaus in der Gartenstraße noch renoviert wird.“ Erste Eindrücke seiner Kirchengemeinde konnte er auch schon sammeln: „Ich erlebe hier in der Kirchengemeinde eine sehr hohe Professionalität und ein hohes Engagement des Kirchenvorstands und der weiteren Ehrenamtlichen. Obwohl es eine kleine Gemeinde ist, gibt es eine Vielzahl an Angeboten und trotzdem auch eine Offenheit für Neues und den Wunsch nach neuen Angeboten für Menschen, die nicht zur »Kerngemeinde« gehören. Das entspricht sehr meinem eigenen pastoralen Selbstverständnis, da ich mich als Pfarrer für alle Falkensteiner verstehe – nicht nur für Evangelische. Außerdem habe ich in meiner Vergangenheit bereits viele Veranstaltungen der Erwachsenenbildung konzipiert und würde daran gerne anknüpfen. Mit dem »Falkensteiner Dialog« gibt es hier ja schon eine Veranstaltungsreihe, die viel Potential hat, auch mit Menschen, denen Kirche fremd geworden ist, über ihren Glauben ins Gespräch zu kommen“.
Er sehe es als seine Aufgabe als Pfarrer, Angebote zu finden, die unterschiedliche Menschen ansprechen und das Verbindende der Kirchengemeinde aufzeigen – gerade auch für neu Zugezogene. Dabei ist ihm die Offenheit besonderes Anliegen: „Gerade meine Auslandserfahrungen machen mir Mut, den Blick über den Kirchturm hinaus zu wagen. Und damit meine ich nicht nur andere Kulturen oder Nationen, sondern auch die Zusammenarbeit mit den anderen evangelischen Kirchengemeinden in Königstein. Mit ist es wichtig, gemeinsam zu überlegen, was evangelisch sein in Königstein bedeutet und sowohl Lokales wertzuschätzen als auch Verbindendes zu suchen“. Besonders freue er sich außerdem auf die Kinder- und Jugendarbeit in der Gemeinde. Gerade in der heutigen Zeit, in der christliche Traditionen nicht mehr automatisch weitergegeben würden, sei es wichtig, dass Kinder entdecken, was sich hinter kirchlichen Festen und dem christlichen Glauben verbirgt. (nh)
Diese Seite:Download PDFTeilenDrucken